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Friedenstaube und Friedenskranich

Zuerst zur Bedeutung der Taube als Friedenssymbol.
Tauben sind auf der ganzen Erde verbreitet und sehr artenreich. Sie sind sehr anpassungsfähig und in den unterschiedlichsten Lebensräumen zu Hause.
Tauben leben in lebenslanger Monogamie und sind sehr standorttreue Vögel. Diese Eigenschaften bewirken, dass Brieftauben das unbedingte Bedürfnis haben
so schnell wie möglich zu ihrem Partner und zu ihrem Standort zurückzukehren.
Die Taube spielt eine große Rolle als Symbolgestalt in den Darstellungen der Kunst aller Zeiten und ist über alle politischen und ideologischen Grenzen hinweg zu einem Friedenssymbol geworden.
In der jüdisch-christlichen Tradition liegt der Ursprung der besonderen Bedeutung der Taube wohl in der Geschichte von Noah begründet, der nach der Sintflut eine Taube aussandte, die mit einem Ölzweig zurückkehrte. Sie wurde damit zum Zeichen der Versöhnung zwischen Gott und Menschen. Die Taube Noahs, die über den Wassern der Sintflut dahinfliegt, wird im übertragenen Sinn als Gottes Geist gedeutet, der wie ein Vogel über der Urflut des Anfangs schwebt. 
Im Lukas-Evangelium ist zu lesen: „Zusammen mit dem ganzen Volk ließ auch Jesus sich taufen. Und während er betete, öffnete sich der Himmel, und der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab.“ (Lk 3,21–22)
Die Taube ist daher das Symbol für den Hl. Geist und für den Frieden.

Die Bedeutung des Kranich als Friedenssymbol liegt in der unsterblichen Geschichte von Sadako Sasaki begründet.
Sadako Sasaki wurde am 7.Jänner 1943 in Hiroshima geboren und starb im Alter von 12 Jahren an Leukämie. Sie wurde zur weltweit bekanntesten Hibakusha (Überlebende der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki).
Sadako Sasaki war zum Zeitpunkt des Atombombenabwurfs durch die USA am 6. August 1945 zweieinhalb Jahre alt und wuchs danach als scheinbar gesundes, athletisches Mädchen heran.
Im Januar 1955 wurde bei ihr Leukämie diagnostiziert, eine bei Überlebenden des Atombombenabwurfes häufig auftretende Krebserkrankung.
Sadakos beste Freundin erzählte ihr von einer alten japanischen Legende, nach der derjenige, der 1.000 Origami-Kraniche falte, von den Göttern einen Wunsch erfüllt bekäme. Sadako begann daraufhin, während ihres mehrmonatigen Krankenhausaufenthaltes Papierkraniche zu falten. Nachdem sie innerhalb von weniger als einem Monat 1000 Kraniche fertiggestellt hatte, setzte sie ihre Arbeit in der Hoffnung auf Heilung fort. Ihr Bruder Masahiro Sasaki spricht von insgesamt rund 1600 Kranichen, die Sadako bis zu ihrem Tod im Oktober 1955 faltete.
Über Sadako Sasakis Lebensgeschichte sind zahlreiche Bücher erschienen, wodurch ihre Geschichte zum international bekanntesten Fall einer Atombombenschädigung geworden ist. Auch heute noch kennt in Hiroshima jedes Kind ihre Geschichte.
Aufgrund der weltweiten Verbreitung und Anteilnahme, die die Geschichte von Sadako Sasaki fand, wurden Origami-Kraniche zu einem Symbol der internationalen Friedensbewegung und des Widerstands gegen den Atomkrieg.
Eine Faltanleitung für Friedenskraniche ist auf you tube zu finden. Im Friedenslied "Wir lassen die Kraniche fliegen" geht es ebenfalls um diese Thematik.

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